BOKA Modular
modulare Radiologie
IDEE – Die meisten vorgefertigten Gebäude werden als Schwerlasttransport von der Produktionsstätte zum Baufeld befördert. Ein herkömmlicher Seecontainer hingegen ist für den regulären Transport auf dem Straßen-, Schienen- & Seeweg ausgelegt. – weltweit!
Die Idee von BOKA Architektur war es Seecontainer als Grundlage für das schnelle und einfache Errichten vorgefertigter, modularer Gebäude zu verwenden. Medneo, ein Unternehmen aus dem Sektor Medizintechnik, suchte eine günstige Lösung für „Radiologische Untersuchungsräume“ im In- und Ausland. – Der perfekte Investor für das Vorhaben. Nachhaltigkeit, Individualität und Qualität waren grundlegende Forderungen.
Denkbar wäre der Aufbau in strukturschwachen oder ländlichen Gebieten in Deutschland aber auch in der ganzen Welt.
Der Transport und Aufbau der Moduleinheiten ist schnell und effizient, standortungebunden und jeder Zeit wieder abbaubar.
KONSTELLATION – Für die Planung und Umsetzung des Forschungs- und Entwicklungszentrums für mobile Radiologien wurden Teams aus Ingenieuren, Bauleitern und Handwerkern für Innenausbau, Hoch- und Tiefbau gebildet. Somit konnten alle im Bauprozess auftretenden Fragen interdisziplinär beantwortet werden. Eine besondere Herausforderung stellten die technischen Anforderungen für radiologischen Geräte dar.
Durch die gute Zusammenarbeit des Architekturbüros BOKA und der Handwerksfirma KADUR Raumidee sind bereits in der Vergangenheit hochwertige Praxen entstanden.
UMSETZUNG – Der Containerausbau wurde sukzessive in Versuchsreihen auf seine Transportfähigkeit geprüft, weiterentwickelt und letztlich in die Realität umgesetzt. Die 14 Seecontainer wurden in nur sechs Monaten in Dresden entwickelt und weitgehend bezugsfertig ausgebaut.
Nachdem alle Container per LKW nach Potsdam an das Ernst-von-Bergmann-Klinikum transportiert wurden, konnten sie in der richtigen Anordnung aufgestellt, Wandsegmente und Türen der Container entfernt und klimadicht zusammengefügt werden.
Nach der Anbringung von Fassade und Dach fügte sich das Gebäude in seine umgebende Bebauung ein. Im Inneren des Gebäudes ist eine Raumhöhe von 2,60 m gegeben. Eine stützenfreie Raumgröße von ca. 60 m2 wurde im Empfangsbereich erreicht. Die Erweiterung der Radiologie durch ein Röntgenmodul ist planerisch vorgesehen.
Für den Rohbau des Gebäudes wurden gebrauchte Seecontainer genutzt, die nicht dem Wiederverwertungssystem zurückgeführt wurden. Auch die Fassadenelemente sind wiederverwendbar.
BOKA Architektur 2015
Fotos: www.rogergunther.de